23. Juli
Historische Spurensuche am Birklehof und in Hinterzarten
Die Schülerinnen und Schüler der Q1 des Basisfachs Geschichte begaben sich gemeinsam mit Frau Panizzi und Herrn Grimm auf eine historische Spurensuche, die den Blick auf den Birklehof und seine Umgebung während des Nationalsozialismus prägen sollte.








In der Epoche zwischen Ostern und Pfingsten begaben sich die Schülerinnen und Schüler des Basisfachs Geschichte in der Q1 gemeinsam mit Frau Panizzi und Herrn Grimm auf eine historische Spurensuche. Ziel war es, die Vergangenheit des Birklehofs und der nahen Umgebung zu Zeiten des Nationalsozialismus zu erforschen und die Ergebnisse in Form eines digital unterstützten Spaziergangs mithilfe der App „Actionbound“ zu entwickeln. Hierfür recherchierten sie in den lokalen Archiven, aber auch im Birklehof-eigenen Archiv. Dieses musste zunächst aus dem Winterschlaf erweckt werden und vom Dachboden des Westflügels in die dafür vorgesehenen Räumlichkeiten im neuen Hahnhaus transportiert werden. Dort stand die Sichtung der zunächst wenig überschaubaren Materialien an. Schnell fanden sich neben Gründungsverträgen, persönlichem Nachlass und Bauplänen auch spannende Zeitzeugenberichte aus dem Kriegsalltag.
Doch nicht nur am Birklehof fanden die Jugendlichen interessante Quellen, sondern auch in den zahlreichen lokalen und regionalen Archiven wie dem Gemeindearchiv und dem Staatsarchiv Freiburg. Zudem hatten sie die Möglichkeit, Gespräche mit beispielsweise Verantwortlichen des Skiclubs Hinterzarten oder des Parkhotel Adler zu führen. Auf diese Weise lernten die Schülerinnen und Schüler, wie komplex historisches Arbeiten sein kann: Erfolg und Misserfolg liegen oft beieinander und manchmal tun sich ganz unverhofft neue Möglichkeiten auf.
Begleitet wurde das Projekt durch eine Social Media-Gruppe, welche die Entwicklungen auf Instagram und TikTok dokumentierte. Spätestens nach einem Bericht in der Badischen Zeitung wurden wir von vielen Stellen, zum Beispiel Altbirklehofern, Eltern, anderen Internaten und interessierten Einzelpersonen und dem Dokumentationszentrum Nationalsozialismus in Freiburg kontaktiert.
Das Projekt hat insgesamt dreizehn Stationen hervorgebracht, darunter den Hirschenhügel, das Altbirkle, das Parkhotel Adler sowie die Skisprungschanze. Bevor die Ergebnisse nun bald der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, anbei noch Auszüge aus den persönlichen Reflexionen der Schülerinnen und Schüler zu diesem besonderen Unterrichtsprojekt:
„Das hat nicht nur die Birklehofer Geschichte greifbarer gemacht, sondern auch „das große Ganze“. Plötzlich sind es nicht mehr nur Fakten, sondern wahre Geschichten, die sich so auf keinen Fall wiederholen dürfen. Auch hat es mich veranlasst, in meiner Familie mehr nachzufragen […].“ (Sirpa)
„Persönliche Geschichten dazu zu hören haben jedoch mein oberflächliches Verständnis vertieft und mich in gewisser Weise wachgerüttelt. Es hat meine Denkweise auf die politische Entwicklung in Deutschland geprägt.“ (Arian)
„Konkrete Berichte und Reaktionen aus so einer Nähe mitzubekommen, hat das Ganze für mich realer erscheinen lassen und mir klar gemacht, dass dies nicht nur geschichtliche Erzählungen sind, sondern dass dies vor nicht allzu langer Zeit die Realität war und bis heute noch Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hat. Mir ist noch konkreter bewusst geworden, wie problematisch heutige Befürworter der damaligen Zeit sind und wie wichtig es ist, gegen diese anzugehen.“ (Widad)
„Die Kombination aus Archivarbeit, Interview, Teamrecherche und digitaler Aufbereitung hat mir gezeigt, dass historisches Lernen dann am wirksamsten ist, wenn es konkret, lokal und persönlich wird. Und dass wir alle eine Verantwortung haben, Erinnerungen wachzuhalten – nicht aus Pflicht, sondern aus Einsicht.“ (Victor)
Text: Marie Panizzi und Björn Grimm










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